Die präanalytische Phase
Der Begriff der Präanalytik umfasst alle Prozesse, die vor der eigentlichen Laboranalyse ablaufen. Die präanalytische Phase beinhaltet damit den Untersuchungsauftrag, die Vorbereitung des zu Untersuchenden aber auch der Probenahmesysteme, dann die Probenahme selbst und schließlich die weitere Handhabung der Probe vor der eigentlichen Laboruntersuchung, gegebenenfalls einschließlich der zwischenzeitlichen Aufbewahrung sowie des Transports. An den Prozessen der Präanalytik sind unterschiedliche Personen beteiligt: Der Patient oder Proband, der auftraggebende Arzt, die Mitarbeiter in der Praxis oder Klinik, gegebenenfalls der Probentransportierende sowie die Mitarbeiter und Ärzte im Labor. Die Bedingungen der präanalytischen Phase können wesentliche Auswirkungen auf die Ergebnisse der Laboruntersuchungen haben. Die Kenntnis und Einhaltung der fachgerechten präanalytischen Verfahrensweisen sind die Voraussetzungen für einen uneingeschränkt verwertbaren Laborbefund. Das Erreichen dieses Zieles wird durch das partnerschaftliche Zusammenwirken der Verantwortlichen und den Informationsaustausch unter den beteiligten Personen sichergestellt. Die wichtigsten Fragen, die Sie sich zur Präanalytik stellen sollten, sind:
Untersuchungsauftrag
- Welche Untersuchungen sind vorgesehen?
- Welche spezifischen Untersuchungsmaterialien werden dafür benötigt?
- Welche Probenahmesysteme sind hierfür geeignet?
- Wird eine Einverständniserklärung oder Schweigepflichtentbindung benötigt?
Entsprechend wählen Sie Auftragsformulare und Probenahmesysteme aus.
Probenahme
- Ist eine Vorbereitung des Patienten nötig? Muss dieser nüchtern sein?
- Ist der Zeitpunkt für diese Probenahme geeignet?
- Welche Probengefäße, Abstrichmaterialien oder Blutröhrchen werden benötigt?
- Welche Reihenfolge sollte bei der Blutabnahme eingehalten werden?
oder
- Welche Probengefäße müssen dem Patient mitgegeben werden?
- Hat der Patient für die Probenahme oder Sammlung entsprechende Informationsmaterialien erhalten?
Probenvorbereitung
- Muss eine Zentrifugation durchgeführt werden?
- Ist ein Umfüllen von Serum oder Plasma in Sekundärgefäße nötig?
Probelagerung und Transport
Wie muss das gewonnene Untersuchungsgut bis zum Transport ins Labor gelagert werden?
- Bei Raumtemperatur (15 bis 25°C)
- Im Kühlschrank (2 bis 8°C)
- Im Tiefkühlschrank/Gefrierfach (- 20°C)
- Lichtgeschützt
- Im Brutschrank (37°C)
Wird die Probe noch innerhalb der nächsten Stunden ins Labor transportiert oder muss die Probe bis zum nächsten Tag tiefgefroren werden und muss zuvor Plasma oder Serum gewonnen und in ein separates Röhrchen überführt werden?