Blutabnahme unter standardisierten Bedingungen
Die entsprechenden Gefäße werden nach Möglichkeit vorher beschriftet. Die Blutentnahmen erfolgen idealerweise morgens (7 bis 9 Uhr) unter standardisierten Bedingungen.
- Der Patient sollte seit etwa 12 Stunden nüchtern sein. Kaffee, Tee oder Nikotin meiden.
- Wurden Medikamente eingenommen? Siehe hierzu auch unter Störfaktoren.
- Stress vor der Blutentnahme vermeiden. Patienten mindestens 5 bis 10 Minuten zur Ruhe kommen lassen.
- Die Blutentnahme sollte immer in der gleichen Körperlage erfolgen, also immer im Sitzen oder Liegen.
- Längeres Stauen der Venen vermeiden.
- Sobald die Venenpunktion erfolgt ist, sollte die Stauung gelöst werden.
- Den Patienten nicht mehrfach die Faust öffnen und schließen lassen („Pumpen“), um Hämolyse zur vermeiden.
- Blutentnahme aus der Vene in der Ellenbeuge, nur im Ausnahmefall am Handrücken oder in der Leiste.
- Empfohlene Entnahme-Reihenfolge einhalten:
1. Blutkulturen
2. Nativblut, Serum
3. Citratblut*
4. EDTA*- oder Heparinblut*
5. Fluoridblut*
*Röhrchen mit Antikoagulanzien sofort nach dem vollständigen Befüllen mehrmals über Kopf mischen, jedoch niemals schütteln. Die Fülltoleranzen bitte unbedingt einhalten.
Nativblut bis zur Zentrifugation 30 Minuten aufrecht lagern!
Bei liegender Lagerung können sich störende Blutpfropfen bilden, die sich auch durch Zentrifugation nicht vollständig entfernen lassen. Die Serumausbeute ist hierbei dann deutlich geringer.
Geringe Probenmenge, Hämolyse durch Rest-Vakuum vermeiden
Konnte ein Röhrchen mit nur sehr wenig Blut befüllt werden, muss das im Röhrchen befindliche Vakuum entfernt werden, um eine Hämolyse zu vermeiden.
Die Vacuetten hierzu nach der Blutentnahme wieder kurz in den Adapter stecken. Bitte nicht den Deckel öffnen, da dieser dann nicht mehr richtig festsitzt.
Monovetten mit Schraubverschluss werden zur Entfernung des Vakuums kurz geöffnet und danach wieder gut verschlossen.