Bei Untersuchungen in der Schwangerschaft bitte Gestationsalter (SSW) mitteilen.
Indikation:
Nachweis einer Primärinfektion mit Varizella-Zoster-Virus oder einer Reaktivierung. Überprüfung der Immunität.
Beurteilung:
Varizella-Zoster-Viren aus der Familie der Herpesviridae sind die Erreger der Varizellen (Windpocken) und des Herpes Zoster (Gürtelrose).
Die Übertragung erfolgt aerogen über virushaltige Tröpfchen, die beim Husten oder Atmen ausgeschieden werden. Eine Übertragung ist auch über den virushaltigen Bläscheninhalt als Schmierinfektion möglich. Bei der primären Infektion, den Windpocken, ist die Kontagiosität sehr hoch, beim Herpes Zoster hingegen ist nur der virushaltige Bläscheninhalt infektiös.
Die Inkubationszeit beträgt bei der Primärinfektion 16 bis 21 Tage. Infektiosität besteht besonders im Bläschenstadium bis zur Verkrustung.
Eine Embryopathie ist bei Erstinfektion in der Schwangerschaft möglich, neonatale Varizellen mit schwerem Verlauf werden bei Infektionen um den Geburtstermin beobachtet. Patienten mit Immunsuppression sind ebenfalls durch schwere generalisierte Verläufe gefährdet.
Bei Windpocken treten nach primärem Kontakt mit dem Virus in der Regel IgM-Antikörper auf. Diese sind 4 bis 5 Tage nach Exanthembeginn nachweisbar. Beim Herpes Zoster sind zumeist auch IgA-Antikörper positiv, IgM-Antikörper fehlen überwiegend. IgG-Antikörper sind in der Primärinfektion (Windpocken) sehr früh nachweisbar und können selten sogar vor den IgM-Antikörpern gefunden werden. Nach der Primärinfektion oder nach einer Varizellen-Impfung persistieren IgG-Antikörper lange Zeit und können zur Beurteilung der Immunität dienen. Ein erneuter IgG-Anstieg im Verlauf bietet einen Hinweis auf eine Reaktivierung im Sinne eines Herpes Zosters.