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Einflussgrößen

Einflussgrößen beziehen sich auf den zu untersuchenden Patienten (in vivo) und sind unabhängig vom Analyseverfahren. Das Geschlecht, die Rasse und die genetische Veranlagung sind permanente Einflussgrößen. Das Alter und das Gewicht wie auch tageszeitliche Unterschiede (circadiane Schwankungen) oder biorhythmische Zyklen sind typische Einflussgrößen. Es gibt jahreszeitliche Einflüsse und Lebenszustände wie Stress, eine Schwangerschaft, die Ernährung und das Konsumverhalten (Nikotin, Alkohol, Kaffee und Drogen) sowie Medikamente, die als Einflussgrößen zu berücksichtigen sind. Bei Probenahme gut kontrollier- und standardisierbare Einflussgrößen sind die Körperlage oder die Dauer der Venenstauung bei Blutentnahme.


Circadiane Schwankungen, Tages- oder Biorhythmen

Im Laufe des Tages verändern sich die Konzentrationen verschiedener Parameter, teilweise mit einem Maximum am Morgen, am Abend oder auch zur Tagesmitte. Maximale prozentuale Abweichungen im Tagesverlauf
 

Morgendliches Maximum

 

Mittägliches Maximum

 

ACTH

200%Eisen

100%

Adrenalin

20%Kalium

15%

Aldosteron

80%  

Bilirubin

20%

Abendliches Maximum

 

Cortisol

50%

Harnstoff

50%

Gesamteiweiß

20%Kreatinin

100%

Hämatokrit

20%Saure Phosphatase

200%

Hämoglobin

20%TSH

50%

Leukozyten

20%  

Prolactin

20%  

Renin

140%  

Noradrenalin

120%  

Die meisten Normbereiche beziehen sich deshalb auf eine morgendliche Blutentnahme.


Störfaktoren

Störfaktoren beeinflussen entweder die Probe (in vitro) oder aber die Analysenmethode oder das Messsystem. Diese können methodenabhängig unterschiedlich sein. Die bekanntesten Störfaktoren sind die Hämolyse, die Lipämie, die Hyperbilirubinämie oder auch die Einwirkung von Temperaturbedingungen oder Sonnenlicht auf das Probenmaterial. Störungen können jedoch auch durch Verunreinigungen oder Kontaminationen oder durch Medikamente erfolgen. Einige Analysenmethoden werden durch Antikoagulanzien (EDTA, Heparin, Citrat) oder Medikamente gestört. Einen Einfluss können auch hohe Konzentrationen von Biotin haben. Siehe hierzu "Biotin-Interferenzen".